Im
Rahmen des Pressetermins zu den neuen Folgen stellte sich
die verantwortliche Redakteurin des ZDF, Berit Teschner,
unseren Fragen.
"Forsthaus
Falkenau" ohne Küblach ist schwer vorstellbar. Warum
wagt das ZDF trotzdem den Schritt vom Bayrischen Wald an
den Ammersee?
Wir
wollten der Serie neue Impulse verliehen. Ende 2009
setzten sich Herr Bassiner und Herr Rademacher zusammen,
überlegten, wie man das Bild der Serie verändern kann
und neben der treuen und großen Fangemeine weitere neue
Zuschauer gewinnen kann. Zu diesem Zeitpunkt musste die
schwere Entscheidung getroffen werden.
Der
Abschied von bestimmten Dingen im alten Forsthaus ist natürlich
schwer gefallen. Man sagt nicht Leuten gerne, mit denen
man lange – sogar Jahrzehnte - zusammengearbeitet hat,
dass man sich zu so einem Schritt entschließt. Unser
Fokus vom ZDF liegt darauf, die Serie zu erhalten, den
Zuschauern diese Serie so lange wie möglich präsentieren
zu können. Deshalb muss man manchmal Entscheidungen
treffen, die einfach weh tun.
Worin
unterscheidet sich Störzing von Küblach?
Küblach
und Störzing unterscheiden sich im Grunde genommen von
der Landschaft. Mit der Entscheidung, den Ort „Störzing“
zu kreieren, erschließen wir eine optisch reizvolle
Landschaft durch die Fünf-Seen-Landschaft und durch das
Voralpenland. Und dies ist uns gelungen, weil wir um München
herum drehen und die Kamera auf das Voralpenland halten.
Wir
wussten, dass das neue Forsthaus an einem Platz stehen
muss, der ganz anders ist, als der der beiden vorherigen.
Von daher viel die Entscheidung auf ein Seegrundstück für
das Forsthaus. Mit einem Motiv am See hat man den See
direkter, als wenn wir ein Forsthaus im Wald hätten und
erst zum See fahren müssten.
Dieses
Jahr wird bereits die 23. Staffel der Serie „Forsthaus
Falkenau“ produziert. Können sich die Fans auf eine 24.
oder 25. Staffel auch noch freuen?
Nächstes
Jahr werden 23 neue Folgen produziert, also Staffel 24
kommt definitiv.
Neuer
Schauplatz und einige neue Schauspieler. Bei den Fans wird
dies sehr kritisch betrachtet. Was sagen Sie Zuschauern,
der früheren Staffel auf die Frage „Was macht das neue
Forsthaus aus und warum soll ich diese neuen Folgen
anschauen?“
Ich
habe es immer damit verglichen: Wenn eine Rose im Frühjahr
blühen soll, muss man sie anschneiden. Ich glaube, dieses
Bild trifft es ganz gut. Man muss hierzu zurückschneiden
und das tut weh, aber dafür ist die Blüte umso prächtiger.
Das würde ich dem Zuschauer sagen.
„Forsthaus
Falkenau“ ist ein beliebter Dauerbrenner, hat unheimlich
viele Potenziale und genau diese werden durch die Veränderungen
gestärkt. Dazu gehören viele neue und tolle Darsteller,
die wir für das neue Forsthaus gewinnen konnten. Manou
Lubowski, Petra Zieser, Eisi Gulp und bekannte
Jungschauspieler aus erfolgreichen Produktionen bereichern
die Serie.
Wir
wollen Geschichten erzählen, die emotionaler,
nachvollziehbarer sind und weiterhin unterhaltsame
Forstgeschichten, die Natur, Tiere und die Ökologie
thematisieren. Herausgekommen sind unterhaltsame,
spannende und emotionale Geschichten. Außerdem
haben wir eine neue Titelmelodie, einen neuen Vorspann,
sind ein bisschen schneller und moderner geworden.
Warum
nicht eine ganz andere Sendung mit einem ganz anderen
Titel?
Das
Forsthaus ist da wo der Förster ist. Das „Forsthaus
Falkenau“ steht nun in Störzing und das ist gut so. Und
das „Forsthaus Falkenau“ ist viel, viel mehr als nur
ein Haus. Stefan Leitner geht nun nach Störzing und dort
ist nun das neue Forsthaus. Ich finde es nicht OK, eine so
erfolgreiche Serie zu beenden, nur wegen eines Namens.
Ein
Feedback für seine Arbeit zu bekommen, ist sicherlich für
die Hauptverantwortlichen der Serie neben einer guten
Zuschauerquote wichtig. Wie finden Sie es, wenn es einen
Fanclub zu einer Serie gibt?
Ich
weiß und freue mich auch, dass es einen Fanclub gibt. Es
zeigt, dass die Serie viele treue Zuschauer hat, die
hoffentlich auch weiterhin spannend und neugierig sind und
einfach einschalten. Ich glaube, die Fans werden unserem Förster
die Treue halten – es würde mich sehr freuen – weil,
man muss den Neuen ja auch eine Chance geben bzw. so neu
ist es ja auch gar nicht.
All
das was wir toll gefunden haben – was den Kern der Serie
ausmacht – die Familie, Martin Lüttke und Veronika Fitz
und Günther Schramm als „Senioren-WG“ und die
Patch-Work-Familie, die so gut und liebevoll miteinander
umgeht, Konflikte löst und Probleme ansprechen. Das sind
Dinge, die das Forsthaus ausmachen und dies bleibt auch
bestehen, auch die Themen.
Die
Elemente, die das Forsthaus so beliebt gemachten haben,
werden wir beibehalten. Und wie das jetzt angenommen wird,
kann ich ja noch gar nicht sagen. Aber ich bin ganz guter
Dinge, dass der Zuschauer sich freut, weil es neue Folgen
vom „Forsthaus Falkenau“ gibt und dass er sich da ganz
offen auf das einlassen wird was wir da präsentieren. Es
gibt weiterhin Spaß da zuzuschauen, das kann ich
versprechen. Und das hoff ich natürlich auch für den
Fanclub.
Gibt
es Fanartikel zu den neuen Folgen?
Die
erfolgreiche Veröffentlichung der DVD-Boxen setzen wir
fort.
Die
Serie „Der Bergdoktor“ wird zur Prime-Time um 20.15
Uhr ausgestrahlt. Warum nicht auch das Forsthaus?
Es
besteht kein Bedarf. Das ist für Freitag, 19.25 Uhr unser
Format. Die Serie ist immer auf diesem Sendeplatz
ausgestrahlt worden. Die Serie würde sicherlich um 20.15
Uhr genau so gut funktionieren. Es wäre ein
Sendeplatzwechsel und der steht gar nicht zur Debatte.
Was
wünschen Sie sich für die Freitagabende ab dem
07.Oktober 2011?
Das
sehr viele Zuschauer das ZDF zu dieser Zeit einschalten
und diese sich darauf einlassen, was Ihnen da so präsentiert
wird. Dass sie Freude haben an den Forsthaus-Geschichten
und an den Themen, die wir präsentieren. Dass sie
mitleiden und mit lachen und mit weinen können und dass
sie sich gut unterhalten fühlen. Und wenn Sie um 20.15
Uhr weiterhin ZDF schauen werden – halt nicht Forsthaus.
Vielen
Dank für das Gespräch.
Das
Interview führte der 3F-Fanclub.
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