Als
Ärztin, Sonja Schwanthaler, bringt Tina Bordihn neuen
Wind nach Küblach. Dem Ansturm unserer Fragen stellte sie
sich an einem Freitag in der großen Küche des neuen
Forsthauses.
Geboren
in Düsseldorf. Wie gefällt dir als Rheinländerin „Küblach“?
Sehr
gut. Wir drehen von Mai bis November. Ich bekomme also
jede Menge „ Küblach“ und ganz
nebenbei auch noch München zu sehen und habe unheimlich
viel Spaß.
Bevor
wir zum Forsthaus kommen, interessieren uns die Anfänge.
Du wirst noch immer mit der
RTL-Soap „Gute Zeiten schlechte Zeiten“ in Verbindung
gebracht, obwohl da schon eine andere
„Generation“ spielt.
Ja,
es ist schon länger her – neun Jahre. In dieser Zeit
habe ich viele andere Sachen gedreht. Aber
dass „ GZSZ“ so hängen bleibt, ist komisch,
faszinierend und auch irgendwie gut.
Fing
damit alles an?
Nicht
direkt, aber die Aufmerksamkeit kam durch die Rolle. 1989
drehte ich meinen ersten Kurzfilm,
der ist ziemlich lustig. Danach bereiste ich durch meinen
Job als Model viele Länder. Das
Reisen gefiel mir irre gut, denn ich tue dies für mein
Leben gerne. Aber das Leben als Model
war absolut nichts für mich. In New York schenkte ich den
wiederholten Ratschlägen von
Freunden Gehör und besuchte dort eine Schauspielschule.
Somit erfüllte ich mir endlich meinen
Berufswunsch- Schauspielerin. Im ruhigeren Berlin
vertiefte ich mein Wissen und schon
bald war der Vertrag für eben „Gute Zeiten, schlechte
Zeiten“ unterschrieben.
Nach
dem Ausstieg aus der Serie brach keine ruhige Zeit an.
Fernsehfilme,
Episodenhauptrollen
in namhaften Serien und dann kam Girlfriends in Hamburg.
Ich
hatte Glück, bekam gute Bücher und drehte mit tollen,
netten Kollegen.
Du
hast schon so viele Filme gedreht, Theater gespielt und
mit tollen Kollegen
zusammengearbeitet.
Hast du Vorbilder?
Eine
Menge, alle zu erwähnen wird schwer. Naja, natürlich :
Al Pacino. Juliane Moore, Meryl Streep,
Robert Downey jun. Ich liebe Filme mit James Dean. Ich mag
Schauspieler, der auch wenn
er keinen Text hat oder von einer Meute(!) umzingelt ist ,
trotzdem raum-/bildfüllend
wirkt,
an dem ich mich festsauge und einfach nicht genug bekomme.
Was
würdest du gerne einmal spielen wollen?
"Effi
Briest" von Fontane. Ich liebe das Buch und lese es
alle zwei Jahre wieder. Gerne würde ich
auch eine Komödie spielen, einen Film in dem ich mich und
mein Humor sich austoben könnten. Richtige Lust habe ich
auch auf einen Western, ich sehe mich über die weite
Prärie galoppieren, grölen,
am Feuer sitzen, singen und tanzen. Jahhhhh, das wär`
was.....
Mama
macht’s möglich, dass SoKo Köln in Berlin, Berlin
oftmals mehr als einen Fall für 2 hat.
Schaust
du dir deine Filme alle an?
Wenn
es sich einrichten lässt auf jeden Fall. Ansonsten nehmen
Freunde alles auf und ich schaue
es mir später an.
Trotz
der Hektik und dem Stress am Set wirkst du total
entspannt. Woher nimmst du die Ruhe?
Vielleicht
aus meiner Sudoku-Leidenschaft. Oder durch Yoga. Oder der
grüne Tee hilft. Vielleicht
auch durch viel viel lachen. NLP, das ich gerade lerne,
hilft bestimmt auch. Und ganz ehrlich,
nur unter uns, ich habe keinen Stress am Set !
NLP
? Bitte was? Was versteckt sich dahinter?
Neuro-
sinnesspezifische Wahrnehmung,
Linguistisches
- sprachliche und nichtsprachliche Kommunikation ( ca. 7%
nehmen wir gesprochenen
Inhalt auf, 93% sind Mimik, Gestik, Stimme, Haltung etc. )
Programmieren
– verändern von Verhaltensmustern ( Glaubenssätzen,
Sucht, Trauma etc. )
Du
machst uns Angst. Hast du uns die ganze Zeit mit dem Auge
der Studentin gesehen?
(
lacht ) Ja, klar !!!!
Wann
wirst du promovieren?
Ich
„studiere“ ja neben der Arbeit und werde - wenn alles
gut geht - Ende September 2006 abschließen,
das erste von drei Ausbildungssegmenten. Jetzt eine Frage
von mir - bitte. Kennt
ihr
das Manifest des Friedens?
Nein.
Ganz ehrlich, wir kennen nur ein Manifest von Marx und
Engels, aber das hat sicher nichts mit
dem von dir angesprochenen zu tun, oder?
Stimmt.
Ich engagiere mich für Weltweiten Frieden.
Zusammengefasst steht alles über das Projekt
im „ Manifest des Friedens“. Der Kernsatz ist „ Nur
wenn es Frieden in mir gibt, kann es
Frieden in der Welt geben. “ So logisch, dennoch
(anscheinend) nicht einfach.
Das
klingt spannend. Wo kann man mehr darüber erfahren?
Auf
www.new-peace.com.
Schaut doch mal rein.
Frieden
ist ein gutes Stichwort. In Forsthaus Falkenau wird auch
auf Gewalt verzichtet. Gab es
/ gibt es bei dir Angst vor den gesetzten Erwartungen?
Viele
verbinden natürlich das „Forsthaus“ mit Christian
Wolff und all unseren Kollegen, die die Serie
etabliert haben. Es gibt an uns sicherlich einen hohen
Erwartungsdruck. Aber um den ersten
Sendetermin entspannt genießen zu können, sehe ich das
so: Es gab ein schönes Leben
vor „Forsthaus Falkenau“, es gibt ein schönes,
lustiges Leben während der Dreharbeiten
und es wird wohl ein schönes, knackiges Leben danach
geben. „Danach“ ist allerdings
hoffentlich erst in ein paar Jahren! Aber darauf haben wir
keinen Einfluss, dass hat
ab
Ausstrahlung der Zuschauer und der Sender in der Hand. Es
ist ein Versuch, wir strengen uns
sehr an und hoffen natürlich, dass wir unseren Zuschauern
gefallen.
Konntest
du Anfangs Einfluss auf deine Rolle nehmen?
Kaum,
die 16 Drehbücher waren bereits fertig geschrieben. Man
hat mich erst sehr spät gecastet.
bzw. besetzt. Hier und da konnte ich Einfluss auf Texte
und mir Unverständliches nehmen.
Viel Einflussnahme war allerdings nicht nötig. Der Autor
versteht sein Handwerk. Und
mir gefällt meine Rolle der Sonja Schwanthaler sehr.
Du
sprichst es an. Sonja Schwanthaler hat zwei Kinder. Wie
ist es, plötzlich Mutter zu sein, von Kindern
in nicht ganz unproblematischen Altern?
Es
ist spannend. Hardy und ich haben aber das Glück
unglaublich tolle „Kinder“ an unserer Seite
zu haben. Lion Sokar, Pauline Schwab und Teresa Klamert
machen einen sensationellen
Job. Und mir jede Menge Spaß.
Wie
hast du von der Rolle im Forsthaus erfahren?
Ich
wurde zu einem Casting eingeladen, bei dem ich zwei Szenen
mit Hardy gespielt habe. Anscheinend
hat es gefallen, jedenfalls bekam ich die Rolle.
Du
verrätst uns doch sicher etwas über die neuen Folgen?
Ja
klar. Sonja Schwanthaler lebt mit ihren beiden Kindern,
Daniel und Lisa, in Küblach. Neben dem
Praxisalltag, den nicht allzu braven Kindern, einem Hund
auf Abwegen und meinem nervigen Exmann bringt das Leben
als solches jede Menge Aufregung. Auch für Überraschungen
wird gesorgt.
Und
welche?
Haha.
Das solltet ihr euch natürlich selbst anschauen – ab
3.1.2007.
Das
machen wir ganz bestimmt! Tina Bordihn, wir drücken dir
die Daumen und sagen: „Danke für das Gespräch.“
Das
Interview führte der 3F-Fanclub.
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