Höher,
schneller, weiter – zielorientiert eiferte Teresa
Klamert diesen Idealen im Leichtathletiksport nach. Ändern
sollte sich daran vorerst nichts. Das jedenfalls glaubte
Teresa Klamert noch Anfang 2006. Dann kam alles ganz
anders. Das bis dato bekannte Leben der 1992 geborenen Münchnerin
veränderte sich grundlegend. Eine Menge Fragen und eine
große Portion Neugier, brachten uns mit Teresa Klamert in
München zusammen.
Teresa,
die ersten vier Folgen sind über den Bildschirm gelaufen.
Wie ist das Leben als Serienstar?
Ehrlich
gesagt, nicht anders als früher. Okay, die Leute erkennen
einen und die erste Autogrammpost habe ich bekommen. Doch
sonst ist da nichts anders im Gegensatz zu dem Leben vor
„Forsthaus Falkenau“. Ich bin kein Star. Ich bin noch
immer Teresa. Dafür sorgen meine Familie und meine
Freunde. Auch hänge ich das nicht an die große Glocke
und laufe damit Reklame für meine Person. Meine Umgebung,
wie auch meine Lehrer wissen es, aber sprechen mich nicht
darauf an. Es gehört zu mir mit dazu, genauso wie ein
andere Schüler eben toll zeichnen kann oder sportlich
erfolgreich ist.
Kanntest
du die Serie „Forsthaus Falkenau“ schon früher?
Ich
habe die vergangenen Staffeln nicht bewusst erlebt. Ab und
zu eingeschalten, trifft besser zu. Jetzt interessiert
mich natürlich auch die Geschichte vor „uns“.
Und
seit 3. Januar 2007 sitzt du wie weitere fünf bis sieben
Millionen Zuschauer vor dem Fernseher?
Ja
klar! Auf jeden Fall. Komisch ist es aber schon, wenn man
sich im Fernsehen sieht. An diesen Zustand werde ich mich
wohl noch gewöhnen müssen. Meinen Freunden geht das ähnlich.
Die Clique kennt mich nur in natura und jetzt schauen sie
bei Jennys Abenteuern im „Forsthaus Falkenau“ genauer
hin.
Im
Vergleich zu den anderen, war dein Weg zur Serie – sagen
wir mal „schlagzeilenkräftig“. Erzählst du uns die
Geschichte.
Wenn
ihr mit „schlagzeilenkräftig“ den Castingaufruf in
der Münchner Tageszeitung ansprecht, dann gebe ich euch
recht. Zu verdanken habe ich dies meinem Vater, der den
Artikel gelesen und dem nichts besseres einfiel, als einen
Brief zu schreiben – ganz ohne mich zu fragen. Böse war
ich ihm nie und als die Zusage zum Casting kam, gingen wir
hin. Zu verlieren gab’s für mich nichts. Ich konnte nur
gewinnen. Dass man mich am Ende nahm – ohne jegliche
Kameraerfahrung - überraschte mich. Doch die Freude war
noch größer.
Dafür
scheinst du ein Naturtalent zu sein.....
...
danke, danke, aber da steckt viel harte Arbeit dahinter.
Nach den ersten zwei Monaten am Set habe ich nebenbei
Schauspielunterricht bekommen. Das hat mir eine Menge
gebracht, denn bis dahin viel es mir schwer, spontan die
jeweilige Gefühlslage vor der Kamera zu zeigen. Mit der
Zeit klappte das immer besser.
Lust
weiterzumachen?
Auf
jeden Fall – zumindest so lange wie man das Forsthaus
und Jenny sehen will. In den Jahren vor Falkenau wollte
ich unbedingt Innenarchitektin werden. Jetzt wird dieser
Wunsch von der Schauspielerei verdrängt. Ich weiß wie
schwer es ist und das ich noch jede Menge Erfahrungen
sammeln muss. Wie kann ich das leichter als bei
„Forsthaus Falkenau“. Wo die Arbeit Spaß macht, ich
die Kollegen sehr mag und täglich dazu lerne. Doch dieser
Berufswunsch ist heute noch Zukunftsmusik, die ich mir für
die Zeit nach dem Abitur aufhebe, denn das will ich
unbedingt machen.
Apropos
mögen. Wie verstehst du dich mit deinem Filmvater, Hardy
Krüger und deinem Opa, Martin Lüttge?
Total
super. Wirklich. Es war gut, dass wir zu Anfang meiner
Drehzeit alle nach Kanada fuhren. In dem fremden Land
hatten wir genügend Gelegenheiten uns besser kennen zu
lernen. Hardy ist ein toller Filmpapa, der mir die Angst
und Aufregung der Kamera nahm. Er war am Set immer für
mich zu sprechen. Genauso wie mein „Opa“. Mit Martin Lüttge
zu drehen ist faszinierend. Doch auch mit den anderen
verstehe ich mich super. Abseits der Kamera ist Paulina
Schwab wie eine kleine Schwester für mich geworden und
Lion Sokar, der große Bruder. Tina Bordihn mag ich auch
unheimlich. Ihr seht – nicht nur vor der Kamera sind wir
eine „dufte“ Truppe.
Wie
viel Teresa Klamert steckt in Jenny?
Eine
Menge. Ich mag ihre kecke Art. Die Dialoge zwischen Vater
und Tochter kenne ich aus dem Alltag. Es werden sich viele
meines Alters in Jenny wiederfinden – irgendwie
jedenfalls. Etwas unterscheidet mich von Jenny aber immens
– der Schritt die Heimat zu verlassen und von Kanada
nach Küblach zu ziehen - hätte ich nicht so leicht
gekonnt. Dafür mag ich meine Freunde und das Leben in München
zu sehr. Doch wer weiß, wenn es den Eltern damit besser
geht – und im Fall von Stefan Leitner ist das so – würde
ich es vielleicht schweren Herzens auch tun.
Neues
Lebensmotto „Ganz oder gar nicht“?
Wie
meint ihr das jetzt?
Es
bestand die Möglichkeit, dich irgendwann einmal bei einer
Leichtathletikveranstaltung zusehen. Seit dem Sommer ist
der Traum zerplatzt.
Ach
so, das meint ihr. In diesem Falle können wir das Motto
anwenden. Ich habe eine lange Zeit Freizeitsport
betrieben. Neben der Schule fand man mich beim
Leichtathletiktraining. Im Sommer 2006 musste ich mich
entscheiden. Meine Wahl fiel auf die Schauspielerei, da
ich in meiner Leitathletikmannschaft nicht mehr bleiben
konnte, weil ich einfach zu unregelmäßig am Training
durch das Drehen teilnehmen konnte. Sport gehört aber zu
mir und so nutze ich die freie Zeit zum Reiten,
Skifahren oder ins Fitnessstudio zu gehen.
Daher
der Mut zum Risiko? Wir haben gehört, dass du alle
Stuntszenen in Kanada selbst gedreht hast.
Fast.
Nur einmal musste die engagierte Stuntfrau ran und zwar in
der Szene, als ich auf der Brücke stürzte. Danach machte
ich alles wieder selbst. Angst hatte ich keine, denn für
den Fernsehzuschauer ungesehen, war ich angeseilt.
Trotzdem komisch war es schon 40 Meter in die Tiefe zu
schauen.
Nach
einer Saison vor der Kamera. Über welche Szene
schmunzelst du am meisten und was hat dich besonders
beeindruckt?
Am
witzigsten war die Kanufahrt mit Hardy in Kanada. Wir
beide hatten so unsere Probleme mit einer Wurzel und
drohten fast zu kentern. Am spannendsten im letzten Jahr
war der Dreh mit dem Wolf. Wobei, er kein richtiger Wolf
ist, lediglich 80% Wolf und 20% Schäferhund. Gut zu
wissen, aber beunruhigend war es trotzdem.
Nach
drei Wochen Fernsehpräsenz mit tollen Quoten, gab’s
sicher schon die ersten Autogrammanfragen.
Ja
die gab’s. Wirklich süß und nett was sich einzelne
einfallen lassen. Um später immer an die Zeit erinnert zu
werden, habe ich angefangen, meinen persönlichen "Forsthaus
Falkenau" - Ordner anzulegen.
Toi,
toi, toi für die weiteren Episoden der ersten Staffel und
beim voraussichtlichen Dreh an der Fortsetzung. Mit dem
Wissen, dass dein zweites Lieblingsfach in der Schule,
italienisch ist, sagen wir: "Grazie e Ciao".
Das
Interview führte der 3F-Fanclub.
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