Ortstermin
in Störzing mit dem Bürgermeister der aufstrebenden
Gemeinde am Ammersee, Peter Kögl. Nicht, wie in der
ersten Folgen-Staffel mit dem Helikopter, sondern in einem
persönlichen Gespräch mit Manou Lubowski lernen wir ihn,
seine Rolle "Peter Kögl" und Störzing besser
kennen.
Manou,
vielen Dank, dass Du Dir die Zeit für unsere Frage und
die die Fans der Serie Forsthaus Falkenau nimmst.
Ehrensache.
Ohne Fans können wir unsere Arbeit nicht machen. Ohne
Fans keine Zuschauer, ohne Zuschauer keine Quote und ohne
Quote....
Fans
willst Du sicher nicht enttäuschen und erzählst uns
etwas mehr zum neuen Forsthaus.
Das
Gute an der Person des Bürgermeisters ist, das alles über
seinen Tisch geht. Somit hat er überall seine Finger
drin.
...
und weiter?
Ebenso
das Gute an einem Bürgermeister ist seine
Verschwiegenheit. Ich glaube da müsst ihr und alle
anderen Zuschauer bis zum Frühjahr der 2012 fleißig
einschalten.
Am
3.11.2011 startet der neue Roland Emmerich „Anonymous“
in Deutschland. Welche Rolle konntest Du in diesem
Streifen spielen? Wie war die Arbeit mit Größen des
britischen Films und unter Roland Emmerich?
Gedreht
haben wir in der Filmstadt Babelsberg vor den Toren
Berlin. Meine Rolle, des spanischen Botschafters, umfasste
zwar nur zwei Drehtage, doch wollte ich unbedingt mit
Roland Emmerich zusammenarbeiten. Außerdem konnte ich mit
Joely Richardson drehen. Seit dem Film "Maybe
Baby" bin ich ein Fan von ihr. Bei dieser Produktion
war alles 10-fach größer. Am spannendsten war zu erleben
mit welcher Disziplin gearbeitet wurde. Morgens um 6.00
Uhr wurde ich abgeholt, dann ging es in die Maske, danach
zum Drehen und das bis in die Nacht hinein. Das gesamte
Team hat das Pensum durchgezogen, kein Murren oder Meckern
war zu hören, sondern immer die Freude aller an der
Arbeit und dem Projekt zu spüren.
War
das deine erste Auslandsproduktion?
Nein,
ich konnte bereits bei einigen Produktionen mitwirken,
wobei es für mich nicht auf die Größe der Rolle
ankommt, sondern um die Erfahrung die ich mit und durch
sie lerne. Von meiner Reputation ist das auch kein
Problem. Keiner sagt: „Oh was macht den der Lubowski
da?“, sondern der switched immer so ein bisschen durch.
Damit bleibe ich facettenreich und bin nicht auf eine
bestimmte Rolle oder einen bestimmten Typ festgelegt.
Welche
Produktion ist Dir dabei am meisten in Erinnerung
geblieben?
Das
ist so pauschal schwer zusagen. Im letzten Jahr drehte ich
beispielsweise "Die Zeit der Stille („Le temps du
silence“) auf Französisch. Darin wird die Geschichte
des KZ-Überlebenden, Manuel erzählt. Erst am Ende des
Films wird klar, warum er überlebt hatte und wieviel Glück
dabei im Spiel war. Den Überlebenden, der auch den Roman
dazu geschrieben hatte, durfte ich auch kurz kennenlernen.
Es war sehr bewegend, vor allem an diesem Ort - auch weil
wir die erste Produktion waren, die im KZ-Buchenwald
drehen durften. 1999 habe ich „Venus
and Mars“ gedreht, das war ein amerikanischer
Spielfilm, der auch in Deutschland gedreht wurde.
In
Deutschland sahen wir Dich bereits in vielen
TV-Produktionen, doch was der großen TTKG-Fangemeinde
bekannt ist, sorgt an dieser Stelle für Aufsehen. Seit
1981 leihst Du „Klößchen“ deine Stimme. Wie bist Du
dazu gekommen, denn zu Beginn warst Du gerade 12 Jahre
alt?
Damals
hätte ich nie gedacht heute zu sagen: Klößchen und ich
gehören seit 30 Jahren zusammen. Das ist so und es ist
immer wieder gut in das TKKG-Leben einzutauchen. Derzeit
bereiten wir eine Lesung vor, die am 5. November 2011 in
Hamburg stattfinden wird.
Zur Schauspielerei bin ich schon viel früher gekommen.
Mein Vater war Regisseur und meine Mutter Schauspielerin
und so habe ich bei ihm die ersten Sachen gemacht. Meine
Mutter hat mir erzählt, dass ich sogar mit zweieinhalb
oder drei schon in einem amerikanischen Spielfilm
mitgemacht habe. Damals warf man mich und meine Schwester
raus, weil ich mich nicht an die Szene gehalten hatte. Wir
hätten meinem Vater der in Gefangenschaft war, irgendwas
zu Essen geben sollen und ich habe mich immer geweigert,
ihm was zu Essen zu geben. Und so ging es los. Meine
Schwester hat dann die „Biene Maja“ synchronisiert.
Und da war ich ein paar Mal dabei. Damals war ein riesiger
Bedarf an Kindernachwuchs und so bin ich da reingerutscht.
Wie
schafftest Du es beispielsweise Jake Ochmonek in ALF und
Steve Sanders bei Beverly Hills, 90210 zwei vollkommen
unterschiedlichen Personen, sich stimmlich auf diese
einzustellen und wie gingst Du da vor?
Da
ich schon lange synchronisiere, ist es für mich nicht
mehr schwierig. Du musst deine Stimme so hin formen wie
das Gesicht oder der Ausdruck oder wie das Spiel der Figur
ist. Ich finde es interessant, ganz gezielt in eine andere
Rolle zu schlüpfen und sich zu unterwerfen zu können,
mit der Stimme jonglieren und es ist für mich einfach.
Synchron
ist für mich immer wie so ein kleiner Crash-Kurs. Durch
das Synchronisieren lernt man sehr schnell mit Texten
umzugehen und hat ein ganz anderes Textverständnis, dass
ich wiederum fürs Drehen nutze. Ich sehe so viele Film
und hab so viele Charaktere dass ich dadurch lerne. Das
ist für mich dann jedes Mal wie ein gut bezahlter
Schauspielunterricht.
Wie
und wann fiel deine Entscheidung Schauspieler zu werden?
Welche Rolle spielte dabei die frühe Arbeit als
Synchronsprecher?
Ich
bin so früh in die die Schauspielerei bzw. ins
Synchronisieren eingestiegen, dabei hatte nie Interesse
einen anderen Beruf zu wählen. Komisch, jetzt wo ihr es
sagt, hat sich mir diese Frage nie gestellt. Auf eine
Schauspielschule wollte ich nie gehen. Trotzdem habe ich
es versucht und kurz privaten Schauspielunterricht und
Stimmausbildung genommen. Viel mehr lerne ich jedoch bei
der täglichen Arbeit mit Kollegen und dem
Synchronisieren. Ich steh einfach auf Film und bin ein
Technik-Freak! Deshalb bin ich wahnsinnig gerne am Set und
schau auch immer gerne zu, wenn ich Pausen habe, was da
alles passiert. Für mich war dieser Weg der richtige,
unterm Strich muss aber jeder selbst für sich
entscheiden, was das Beste ist.
Seit
1993 könntest Du mit einer permanenten Film-Präsenz
aufwarten und deckst dabei viele variierende Rollen und
Genres ab. Worin liegt der Reiz für Dich an der
Mitwirkung von TV-Serien, wie beispielsweise „Die Küstenwache“
und Kinofilmen?
Es
ist schon ein Unterschied, in einer Serie oder in einem
Fernsehfilm mitzumachen. Eine Serie ist ganz harte Arbeit.
Die Herausforderung bei einer Serie ist, dass du einen
Charakter über einen längeren Zeitraum spielst und
permanent die Spannung für diese Rolle in dir
aufrechterhalten musst.
Es ist ja nicht so, dass wir alle Folgen in
chronologischer und somit auch im inhaltlichen Ablauf
drehen, sondern immer durcheinander. Stellt euch vor, in
der ersten Szene am Morgen habe ich einen riesigen Ärger
mit meiner Freundin, in der nächsten Szene sind wir
frisch verliebt, in der übernächsten Szene hatten wir
uns getrennt. Dieses hin und her durch die ganzen Folgen
ist sehr anstrengend, weil du die Anschlüsse halten
musst. Deshalb arbeite ich ganz eng mit der Continuity
(Person die für die Anschlüsse sorgt) zusammen. Sie sagt
wo wir vorher waren und wo wir jetzt hingehen. Bei einem
Film weißt Du, Du hast beispielsweise 22 Tage
konzentriert und dann bist Du wieder raus. Das ist eine
ganz andere Arbeit. Kino übrigens genauso.
An
der Seite von Christian Tramitz spieltest Du in Jerry
Cotton-Filmen und zeigtest Mut zur Hässlichkeit bzw. dein
komödiantisches Talent im „Zwerg Nase“. Was verbindet
Dich mit Christian Tramitz oder waren die gemeinsamen
Projekte reiner Zufall?
Ich
kenn Christian schon sehr, sehr lange – auch vom
Synchronisieren. Ich fand seine Filme toll, jedoch privat
kannte ich ihn nicht. Bei „Zwerg Nase“ war ich als
erstes besetzt. Regie hatten Cyrill Boss und Philipp
Stennert gemacht und die sagten, dass sie für die Muskete
Christian Tramitz angedacht haben. Auf diese
Zusammenarbeit hatte ich mich gefreut. Und dann kam die
erste Lesung: Es hat von Anfang an perfekt funktioniert.
Da wusste ich, dass „Zwerg Nase“ in jeder Beziehung
etwas großartiges und der Beginn von etwas ganz
wundervollem ist und so war es auch. Cyrill Bodd und
Philipp Stennert führten Regie bei den Jerry
Cotten-Filmen und so standen Christian und ich wieder
gemeinsam vor der Kamera.
Hast
Du Vorbilder? Wer sind sie und warum?
Vorbilder
direkt habe ich nicht. Ich ziehe immer von verschiedenen
Leuten gewisse Motive raus. Zum Beispiel Arnold
Schwarzenegger. Der sagte einmal: „Wenn man im Leben was
erreichen will, ob es der Sport ist - oder das kannst Du
auch übertragen auf den Beruf - das Du Dich durchbeißen
musst und dann wenn es weh tut nochmals eine Schippe drauf
legen“. Man kann nicht immer nur den leichten Weg gehen.
Til Schweiger finde ich auch beeindruckend. Der Typ dreht
seine eigenen Filme und das ist bewundernswert.
Welches
wäre deine Traumrolle?
Eine
Traumrolle wäre natürlich so was wie James Bond. Aktion,
smart, cool und sexy. Wenn man jetzt von einer Rolle
spricht, die es schon gibt.
Welchen
Einfluss besitzt der Schauspieler auf die Gestaltung
seiner Rolle, die er mit Leben zu füllen hat. Bezieht
sich dies auf das Spielen einer Szene oder der Gestaltung
der Bücher und somit der Entwicklung der Rolle?
Schwierig,
von vielen Dingen abhängig und dann musst du zwischen
Filmen und Serie unterscheiden. Beim Film sind die Bücher
fertig geschrieben. Mehr als minimale Veränderungen sind
kaum möglich, schließlich muss deine Rolle weiterhin ins
das Gesamtbild. Manchmal ist es wie ein Korsett.
Eine
Serie gibt dir als Schauspieler und auch dem gesamten Team
mehr entfaltungsspielräume, weil man einen langen
Zeitraum hat, um die Rolle und das Bild der Serie zu
entwickeln!
"Serie"
ist ein tolles Stichwort. Wie bist Du zu der Rolle Peter Kögl
beim Forsthaus gekommen? Kanntest Du „Forsthaus
Falkenau“ zuvor?
Ich
hatte die Serie „Forsthaus Falkenau“ zuvor ab und zu
gesehen. Lustigerweise habe ich vor ca. 15 Jahren eine
Anfrage für eine Episodenhauptrolle erhalten. Damals hat
es nicht geklappt, dafür dann 2008. Ein Caster rief mich
an und fragte, ob ich mir vorstellen könnte als neuer Bürgermeister
zu fungieren. Ich las die Bücher und sagte der Produktion
zu. Das Forsthaus ist ein Erfolgsformat, aber es muss auch
in die Zukunft geführt werden. Ein Teil davon zu sein
finde ich aufregend.
Inwieweit
konntest Du dann deine Rolle mit entwickeln bzw. formen?
Beim
Forsthaus hatte ich ein gutes Stück freie Hand, den
Charakter so hinzubiegen, wie ich es denke und wie ich es
interessant fände. Die Besetzung war ja schon relativ
mutig. Eine solch kleine Gemeinde in die Hände eines
junger Typen zu geben. Ganz ehrlich, ins typische Bild es
eines bayrischen Bürgermeisters passt Peter Klögl so überhaupt
nicht, trotzdem ist er zeitgemäß und tut alles um seine
Gemeinde voranzutreiben.
Was
reizt Dich an der Rolle des Bürgermeisters, der sich
permanent den Angriffen im Gemeinderat ausgesetzt sieht?
Wie ist deine Rolle im Forsthaus in der Lage auf aktuelle
Geschehnisse (Finanznot der Kommunen, Umweltschutz,
Attraktivität für Investoren etc.) umzusetzen?
Peter
Kögl ist selbstbewusst, verfolgt ein gewisses Ziel,
benutzt dafür seine Verbindungen und seine Position. Er
kann Leute manipulieren und tut dies auch. Trotzdem hat er
selbst einiges zu verlieren und diese Voraussetzung finde
ich spannend und interessant. Er geht seinen Weg, aber man
muss dabei auch schmunzeln wie er das wieder hindreht.
Umweltschutz ist ein sehr großes Thema, mit dem sich die
Serie befasst. Das Schöne ist - und das macht es ja auch
aus - das Reale und die realen Probleme und daraus die
filmische Lösung.
Wie
hast Du Dich auf die Rolle vorbereitet?
Ich
hab mir überlegt, ob ich den Herrn Ude anrufe, Oberbürgermeister
von München *lach*… Wie man sich da vorbereiten soll,
weiß ich nicht. Ich habe mir eine Figur erfunden und
spiele diese so wie ich es denke und wie es mir Spaß
macht und wie es spannend für den Zuschauer sein könnte.
Ich kann ja niemanden kopieren.
Ich hab da immer so ein Problem, wenn es heißt „Ich hab
mich da intensiv vorbereitet, ich war im Krankenhaus oder
in einer Polizeischule…“. Es gibt ein, zwei technische
Sachen, wenn Du z.B. ein Polizist bist, wie man eine Waffe
hält. Das ist Technik. Alles andere ist so anders. Jeder
Charakter ist verschieden, egal was für einen Beruf
dieser Mensch ausübt. Beispielsweise beim Landarzt hab
ich einen Physiotherapeuten gespielt und da hatten wir
dann immer eine echte Physiotherapeutin als Begleitung,
die mir dann immer Griffe gezeigt hat. Das ist dann ganz
klar. Ein ganzer Charakter oder anders gefragt, was
ist ein typischer Bürgermeister? Wen hätte ich mir da
anschauen sollen? Deshalb war es aus meiner Sicht gar
nicht nötig.
Inwiefern
hast Du Ähnlichkeit bzw. unterscheidest Dich von dem
Charakter, den Du in "Forsthaus Falkenau"
spielst?
Ja,
wir sind beide Sinnens-Menschen. Wir lieben es zu leben.
Und die Sache, dass man gewisse Sachen nicht immer so
wahnsinnig erst sehen muss. Man muss diese natürlich
ernsthaft behandeln, aber es ist nicht alles eine Tragödie
und man kann immer aus etwas Negativen was Positives
heraus kitzeln oder heraus zaubern. Genau das verbindet
uns ganz bestimmt. Da versuche ich auch, Sachen von mir
einfließen zu lassen, sofern es die Geschichten hergeben.
Mit
Petra Zieser und Eisi Gupl stehen Dir zwei ebenso
bekannte, wie beliebte Schauspieler zur Seite. Wie war das
Zusammenspiel mit beiden?
Also
mit Eisi habe ich schon vor vielen, vielen Jahren mal
gedreht. Als Kind war ich ein Fan von ihm und seiner
Sendung „Robert Dance“ im Bayerischen Rundfunk. Petra
Zieser ist eine ganz faszinierende Frau mit der ich sehr,
sehr gerne spiele und das ist von den Rollen her ganz
interessant, weil wir so ein bisschen gegeneinander sind.
Sie ist Grundbesitzerin und ich bin der Bürgermeister.
Und man weiß nie so ganz genau, was uns so verbindet. Wir
beide wissen voneinander und von den sprichwörtlichen
"gemeinsame Leichen im Keller", von den Leichen
im Keller. Das finde ich cool. Und der Zuschauer weiß nie
genau, was ist da eigentlich los und was für ein
Hintergrund hat das. Sie ist eine ganz tolle
Schauspielerin und insofern ist es auch ein großes Vergnügen.
Hat
der Bürgermeister auch ein Privatleben?
Das
hat er auf jeden Fall. Peter Kögl ist und wird keine
Person sein, die man nur vom Schreibtisch her kennt,
sondern eine Person, die im Privatleben eine an ganz
andere Seite seiner Person zeigt. Es war mir sehr wichtig,
dass viele private Sachen von Kögl reinkommen. Ich finde
diese Stereotypen sehr furchtbar. Ich hatte das bei vielen
Krimis. Dort sieht man die Leute immer nur im Einsatz, im
Büro oder beim Falle lösen, aber nie das er privat ist.
Das macht eine Geschichte viel interessanter wenn man
diese andere Seite zeigt. Das war mir bei Kögl auch ganz
wichtig. Also, dass er die private Seite hat, aber dann
absolut professionell als Bürgermeister handelt und
handeln muss. Und das machen ein Charakter und eine
Geschichte erst rund. Und diese anderen Stereotypen –
zum Glück hatte ich bei „Küstenwache“ auch eine
Privat-Geschichte – und ich finde es viel interessanter,
wenn wir jetzt mal bei den Kriminalgeschichten bleiben,
aus dem Privaten in den Fall hinein zu gehen. Dadurch hat
man eine viel größere Bandbreite.
Spannend
und was passiert genau?
Kögl
und Leitner die mögen sich. Kögl benutzt ihn auch hin
und wieder für seine Sachen und Leitner benutzt ihn
wiederum oder setzt ihn unter Druck. Aber sie finden sich
dann immer wieder.
Wie
war die Zusammenarbeit mit Hardy Krüger jr. und allen
anderen Schauspielern? Wie wurdest Du als „Neuer“
aufgenommen?
Hardy
kannte ich vorher nicht persönlich. Wir hatten uns beide
nur im Fernsehen gesehen. Hardy ist ein sehr liebenswürdiger
und offenherziger Mensch. Mit dem ich sehr gerne
zusammenarbeite.
Als "Neuer" habe ich mich nie gefühlt, da
vieles beim Forsthaus "relaunched" wurde. Da
sind ja eher weniger Kollegen vom Vor-Cast dabei, als neue
hinzugekommen. Ich sehe mich als Schauspieler auch
Verantwortlich, dass es dem Team gut geht. Ich mache immer
wieder gern Scherze, gerade wenn die Spannung ein wenig zu
stark wird.
Erzähle
uns eine witzige Begebenheit, die während der
Dreharbeiten von "Forsthaus Falkenau" passierte?
Wer
hätte das gedacht: Bei „Forsthaus Falkenau“ komme ich
mal dazu Hubschrauber zu fliegen.
Und
da gab es eine Situation. Im Hubschrauber vorne gibt es
ein kleiner Faden, der sich bewegt wenn man fliegt. Der
Faden ist für den Piloten, um zu sehen, von welcher
Richtung der Wind herkommt. Der Faden ist eigentlich dafür
da, wenn man keine Sicht hat, um die Orientierung noch zu
haben. Und wir haben teilweise Aufnahmen gemacht, die
Hardy und mich beim Fliegen zeigen sollten, aber wir waren
am Boden und der Faden bewegte sich nicht. Dann ist der
Regisseur mit einem Föhn gekommen und hat diesen Faden
angeföhnt und der Faden blies halt dann in diese
Richtung. Alle Vorbereitungen waren getroffen und wir
wollten anfangen zu drehen. Der Regisseur war fünf oder
sechs Meter vom Faden entfernt gewesen und hat geföhnt.
Das war so was von Skurril diese Szene und mit dem Handföhn.
Und nicht mal ein kleiner Windhauch hat diesen Faden
erreicht. Wir mussten so lachen und wir konnten dann nicht
mehr drehen. Die Dreharbeiten mussten dann für etwa 10
Minuten eingestellt werden.
Du
bist zu einem spannenden Moment in die Serie eingestiegen,
da Schauplätze und viele Charaktere vertauscht wurden.
Bei Fans wird dies sehr kritisch betrachtet. Was sagst Du
Zuschauern, der früheren Forsthaus-Staffeln auf die Frage
„Was macht das neue Forsthaus aus und warum soll ich
schauen?“?
Anschauen,
weil es einfach Spaß machen wird! Wie entwickeln sich die
neuen Charaktere? Was passiert in Störzing und die
wunderschöne Landschaft. Wir drehen am Ammersee, am
Starnberger See. Die Berge, die Seen, das neue Forsthaus.
Klar, es hat sich verändert. Es muss aber nicht zum
schlechteren sein. Ich glaube mit diesem Konzept kann man
das Forsthaus noch einige Jahre drehen, weil das einfach jünger
und frischer ist. Die Serie, da darf man sich nichts
vormachen, ist relativ alt. Sie ist eine der ältesten
ZDF-Serien. Einen Weg muss man immer finden, um die Serie
zu verjüngen. Ich hoffe, dass die Zuschauer sich einfach
mal darauf einlassen und es wertfrei einfach mal anschauen
und danach ihr Urteil bilden. In der Gesamtheit und bleibt
das Forsthaus eine wunderschöne Familienunterhaltung.
Wie
findest Du die Idee eines Fanclubs?
Super!
Das liegt ja auf der Hand. Ohne Fans schaut es sich keiner
an. Ich finde es sehr bewundernswert, wie ihr euch da
reinhängt und was das für ein Zeitaufwand auch ist.
In Deutschland werden die Fans teilweise unterschätzt und
sie werden „Stiefmütterlich“ behandelt. Die
Amerikaner sind da einen großen Schritt voraus. Die
Pflegen richtig ihre Fanclubs und sind für sie auch da.
Was
wünscht Du Dir für die Freitagabende bis ins Frühjahr
2012?
Sechs
Millionen Zuschauer *lach*! Nein, eine möglichst hohe
Zuschauerquote. Dass es ankommt, dass die Leute Spaß
haben. Dass die Leute am Freitagabend für eine
dreiviertel Stunde ihre Probleme vergessen und in dieser
Zeit einfach auf andere Gedanken kommen. Es ist schon
toll, wenn man das erreicht.
Manou,
herzlichen Dank für deine Zeit und das sehr tolle Gespräch.
Das
Interview führte der 3F-Fanclub.
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